Mein Flug nach Alice Springs verlief reibungslos. Peter hat mich in Melbourne zum Flughafen gebracht. Der Abschied von Linda und Peter war kurz und schmerzlos. Ich habe mich ja nicht für immer von ihnen verabschiedet. Ich werde Anfang September wieder zurück in Melbourne sein, damit ich die beiden nochmal sehen kann, bevor sie ihre Europatour machen.
Am Flughafen bin ich gleich in meinen Mietwagen gestiegen, ein Toyota Corolla. Ich hatte meine Tour ins Internet gestellt, um Leute zu finden, die mitkommen, damit es günstiger wird. So habe ich 4 Mädels kennen gelernt, die aus Melbourne kommen und gerade Ferien haben. Wir hatten vorher mehrmals telefoniert und alles abgesprochen. Ich bin dann also zu den Mädels gefahren, dann haben wir eingekauft und haben uns auf den Weg in die Wüste gemacht. Man sollte hier mit Einbruch der Dämmerung das Fahren sein lassen, weil dann die ganzen Kängurus aus ihren Verstecken kommen und die Straßen unsicher machen. Deshalb sind wir nur anderthalb Stunden gefahren und haben dann unser Nachtlager aufgeschlagen. Wir haben ein schönes Lagerfeuer gemacht, in das wir Kartoffeln geschmissen haben. Zum Abendbrot gab es also Kartoffeln, geschmolzenen Käse und Salat. Mit den Mädels habe ich mich auf Anhieb gut verstanden. Sie sind alle 19 und konnten daher selbst kein Auto mieten. Als ich sie durch die Gegend gefahren habe, kam ich mir ein klein wenig vor wie eine Mutti ;) Aber sie waren froh mich gefunden zu haben und ich war froh, dass sie mich kontaktiert haben. Dadurch habe ich ca 400$ gespart.
Hier herrscht ein typisches Wüstenklima, was für mich absolut gewöhnungsbedürftig ist. Nachts fallen die Temperaturen auf minus 2 Grad und tagsüber werden 20 Grad und in der Sonne sind es dann locker 25. Ich habe mir im Zelt wirklich alles abgefroren. Die erste Nacht war katastrophal, zumal ich einen sommerlichen Schlafsack habe, der für 15 Grad geeignet ist. Ich hatte 6 Pullis an, einen Turban um, da drüber eine Kapuze und zwei Hosen. Und dennoch habe ich kaum noch meinen Körper gespürt.
Am nächsten Morgen gabs gekochte Haferflocken mit Früchten und Zimt. Wir sind dann weiter gefahren zum Ayers Rock, Australiens Wahrzeichen. Das Auto fahren macht mir großen Spaß hier. Die Straßen sind gut und leer. Und das beste ist, dass es im Outback keine Blitzer gibt :)
Am Uluru haben wir fuer 2 Naechte Zeltplatz bezahlt. Nicht ganz billig, aber immer noch billiger als sich beim Wildcampen erwischen zu lassen. Abends haben wir uns den Sonnenuntergang am Ayers Rock angeschaut. Die Bilder sind nicht bearbeitet....es ist in der Tat so, dass der Felsen glutrot leuchtet....
Ich habe schon so viele Bilder von diesem Felsbrocken gesehen, bevor ich ueberhaupt wusste, dass ich den mal in Wirklichkeit sehen wuerde. Auf Fotos kommt die Groesse und die Massivitaet nicht rueber. Erst, wenn man davor steht, fragt man sich, wie die Natur so etwas schaffen kann.
Mit den Maedels hat es Spass gemacht. Wir haben jeden Abend zusammen gekocht und am Lagerfeuer gesessen. Allerdings habe ich festfgestellt, dass ich nicht der geselligste Mensch bin. Ganz allein reisen ist aber auch nicht so schoen. Am liebsten reise ich zu zweit. Die Maedels haben ununterbrochen gequatscht. Das war auf die Dauer anstrengend. Ich habe es gerne ruhig, vor allem, wenn ich die Natur geniessen moechte.
Die zweite Nacht habe ich im Auto verbracht. War besser als im Zelt, aber ich habe morgens trotzdem meine Fuesse nicht mehr gespuert. Normalerweise bin ich ein Murmeltier, was 10 Stunden Schlaf braucht, aber hier habe ich jeden Morgen ab 5 Uhr die Uhr angestarrt und gehofft, dass die Nacht schnell vorbei geht.
Kata Tjuta heisst uebersetzt "viele Koepfe" aus der Sprache der Anangu.
Dort haben wir eine 7,5 km lange Wanderung gemacht. Es war neben Kings Canyon, das Schoenste, was ich je auf all meinen Reisen gesehen habe.
Die rostrot leuchtenden 36 Felskuppen ragen 50 km westlich vom Uluru aus der wuestenhaften Ebene auf. Der hoechste Fels der 35 SqKm grossen Ansammlung ist 546 m hoch.
Auf dem rechten Bild kann man ungefaehr eine Vorstellung davon bekommen, wie riesig fie Felsen sind.
Was mich noch mehr fasziniert hat, war Kings Canyon...eine riesige Schlucht. Dort sind wir auch 3 Stunden gewandert. Ich habe ueber 150 Bilder gemacht und es ist gar nicht einfach, die schoensten fuer euch heraus zu suchen.
Es kam mir fast vor als wuerde ich vor einer riesigen Leinwand sitzen. Diese Weite und Groesse konnte ich kaum fassen.
Was mich gewundert hat war, dass da keinerlei Absperrungen waren, wo doch gerade die Aussis Sicherheit ganz gross schreiben. Selbst in Deutschland wuerden da ueberall Zaeune stehen. Vor ein paar Wochen ist dort eine Frau toedlich verunglueckt. Sie ist zu nahe an die Kante gegangen und der Felsen ist abgebrochen.
Zwischendurch kamen auch immer wieder metertiefe Felsspalten. Wenn man da mal wie "Hans guck in die Luft" laeuft und traeumt, dann ist man weg ;)
Bis auf, dass es nachts schweinekalt ist, finde ich das Wuestenklima sehr angehm. Die Luft ist so trocken, dass man trotz Wandern nicht ins Schwitzen kommt.
Auf dem Rueckweg nach Alice Springs haben wir eine Abkuerzung genommen. Mit dem Mietwagen sind unbefestigte Strassen streng verboten, aber wir haben viel Benzin und Zeit gespart. Sprit ist hier normalerweise relativ guenstig. Um die 1,60 $ pro Liter. Also etwas ueber einem Euro. In der Wueste sind die benzinpreise utopisch hoch mit 2,50 $. Da war ich dann noch mehr froh, dass wir alles durch 5 teilen konnten.
Die Strasse war eine Katastrophe. Ich konnte Streckenweise nur 30 km/h fahren. Aber wir mussten nur 100 km auf diesem Holperweg fahren..
Was ich in nur diesen 3 Tagen gesehen habe, war unbeschreiblich schoen. Ich kann nur jedem empfehlen: Wenn ihr die Zeit und das Geld habt, dann fliegt nach Australien und schaut euch das an- man lebt nur einmal! Und das ist nur ein kleiner Bruchteil von allem Schoenen, was Australien noch so zu bieten hat.
Nun bin ich wieder in Alice Springs. Ich habe mir fuer 2 Naechte ein Hostel genommen. Morgen moechte ich nach Darwin fahren. Ich weiss immer noch nicht, wie ich es anstellen soll. Einen Mietwagen holen, habe ich mir aus dem Kopf geschlagen. Das wuerde fuer 6 Tage 400 Euro kosten und fuer die 1500 km garantiert um die 200 Euro Sprit bei den Preisen. Ich gebe mein besten um im Internet Leute zu finden, bei denen ich mit fahren kann. Eigentlich ist das nicht schwer, weil es tausende gibt, die da hoch fahren, weil jeder andere Transport noch teurer ist. Allerdings bin ich noch nicht fuendig geworden. Es gibt hier eine Seite, die nennt sich Relocation. Da soll man nur Autos von a nach b bringen. Man bekommt sogar Benzin bezahlt und muss nichtmal 10 $ pro Tag fuer das Auto zahlen. Ich habe mir jetzt eine Cavaran reserviert und morgen (Montag) bekomme ich von denen einen Anruf morgens. Ich hoffe, dass das klappt und ich das Auto bekomme. Dann wuerde ich quasi umsonst da hoch fahren. Ich habe mich gefragt, welcher Haken die Sache hat, aber ich habe mir von 2 Leuten aus dem Hostel erklaeren lassen, dass viele Backpacker nicht 1000$ Kaution zahlen koennen. Ich musste auch erstmal alle meine Konten pluendern um 1000$ auf meine Kreditkarte zu bekommen. Also hoffe ich ganz doll, dass es morgen klappt.
Nun noch kurz ein paar Worte zu Alice Springs. Die Stadt ist sehr klein mit 24.000 Bewohnern. Zu sehen gibt es hier nicht allzu viel, darum moechte ich hier nicht laenger als einen Tag bleiben. Die Aborinigis sind die Armut dieser Stadt. Sie haengen den ganzen Tag nur auf der Strasse herum und arbeiten nicht. Leider sind die weissen Menschen an deren Unterdrueckung Schuld. Ich bin gerade ueber einen Strassenmarkt geschlendert. Die Australier sitzen auf dem Markt und verkaufen die Aborigini Kunst und die Aboriginis sitzen hinter dem Markt auf der Strasse oder auf der Wiese und versuchen ihre Bilder zu verkaufen. Ich emfpinde nichts als Mitleid fuer sie. Sie haben eine so tolle Kultur und ich bin so begeistert von ihren Malereien und Holzarbeiten und auch ihrer Musik. Es ist schade, dass das alles so unterdrueckt wird. Aber so ist das Leben- hart und ungerecht und man kann leider nur zusehen. In den Läden hier werden die Malereien von den Aboginis für hunderte von Dollar verkauft. Ich möchte gar nicht wissen, wie viel oder besser gesagt wie wenig am Ende der Mensch bekommt, der day Bild gemalt hat. Wenn ich sehe wie arm die sind, dann kann es nicht viel sein :(
Zu meinem letzten Satz vom letzten Blogeintrag möchte ich noch einmal etwas ausführlicher eingehen. Die Aborigines hatten, in grauer Vorzeit aus Südasien kommend, den ganzen Kontinent in Besitz genommen und sich optimal an die widrigen Bedingungen angepasst. Gesellschaft und Kultur waren sehr viel differenzierter als es die Eindringlinge aus dem selbstbewussten Großbritannien wahrnehmen wollten. Sie waren meisterhafte Naturbeobachter und Fährtensucher, unschlagbar im Auffinden von Wasser und Nahrung. Die Forschung schätzt die Zahl der in 500 bis 600 Volksgruppen über den gesamten Kontinent verteilten Ureinwohner zu Beginn der weißen Besiedlung um 1770 auf 300 000.
Zu Beginn der Landnahme durch die Weißen reagieren die Ureinwohner oft mit erschrockenem Staunen auf die hellhaeutigen, voll bekleideten Eindringlinge, sie hielten sie sogar fuer die wiederkehrenden maechtigen Schoepferahnen der lang vergangenen Traumzeit. Doch es wurde keine friedliche Kolonisation. Durch die Anlage von Straeflingslagern, Siedlungen und Weidestationen wurden die Aborigines aus ihren angestammten Jagt- und Stammesgebieten verdraengt, ihr Lebensraum und damit ihre Kultur zerstoert. Man nahm ihnen ihre ueberlieferten Stammes-und Jagtgebiete und entweihte ihre sakralen Orte und Zeremonieplaetze. Erbittert setzten sich die Alteingesessenen gegen die Eindringlinge zur Wehr. Seit 1816 durften entsprechend der Proclamation of Native Outlawry Abrorigines ungestraft getoetet werden. Das dunkelste Kapitel der kurzen weissen Geschichte Australiens beraubte die seit Urzeiten heimischen Bewohner des Landes ihrer Wurzeln, machte sie heimatlos und zum Freiwild. So schrumpfte ihre Bevoelkerungszahl von 300 000 (1770) auf 60 000 (1920). Am schlimmsten war und ist das Schicksal der entwurzelten Aborigines und Mischlinge in den Slums der Staedte, wo sie mit einer Sozialhilfe zwar das Existenzminimum erhalten, aber kaum Moeglichkeiten zur Integration finden und somit oft zu Opfern von Alkohol und Krankheiten werden. Nach Angaben des Australian Bureau of Statistics lebten 2010 wieder 517 000 Abrigines in Australien, bis 2021 wird ein Anstieg der indigenen Bevoelkerung auf 721000 prognostiziert.
Dieser Text stammt natuerlich nicht von mir sondern aus meinem Baedeker Reisefuehrer, aber ich fand es erwaehnenswert. Ich finde es wichtig, dass ich ueber das Land, das ich bereise, wenigstens ein bisschen was ueber Geschichte, Kultur und Politik weiss. Man hat bis 1970 auch oft den Aborigines die Kinder weg genommen und sie in Lagern oder Missionstationen untergebracht, wo sie wie Weisse Kinder erzogen werden sollten. Das ist ja gerade mal 40 Jahr her...
Nun noch ein paar Bilder von Alice Springs...
Der Radfahrer rechts kommt aus Frankreich. Er hat mir erzaehlt, dass er seit Maerz 2013 mit Rad durch Australien faehrt und bereits 21.000 km gefahren ist. Dieser Mensch hat meinen hoechten Respekt!
Am Sonntag Abend habe ich mit zwei Leuten aus dem Hostel einen kleinen Ausflug gemacht. Wir sind ein Stueck mit dem Auto zu einem Berg gefahren und dort eine halbe Stunde hoch gewandert um den Sonnenuntergang zu sehen. Ich habe auch zum ersten Mal ein freilebendes Kaenguru gesehen :)
Ist ein wenig unscharf , da ich stark zoomen musste und es schon schummrig war. Es gibt ueber 150 Arten verschiedener Kaengurus vom 2 m grossen roten Riesenkaenguru bis hin zum kleinen 25 cm kleinen Rattenkaenguru. Dieses hier war auch nicht sonderlich gross.
Auf dem Markt in Alice Springs habe ich mir dann endlich mal eine Muetze gekauft. Nun bin ich in Darwin und kann sie bei 30 Grad zugegebenermassen nicht mehr gebrauchen ;) Aber im kalten Deutschland freue ich mich dann wieder drueber.
Die Sonnenuntergaenge im Outback sind wunderschoen. Die Luft ist so klar und sauber, dass man den Horizont gestochen scharf sehen kann, es ist kein bisschen dunstig und ich habe auch das Gefuehl, dass hier die Farben der unter- oder aufgehenden Sonne viel intensiver sind. In der Nacht sieht man die Milchstrasse ganz deutlich. Und sowieso sieht man unglaublich viele Sterne. Das letzte mal habe ich Marokko fern ab von jeglicher Zivilisation einen solchen Sternenhimmel gesehen. Apropro nachts. Die meisten Tiere sind hier nachtaktiv. Beim Zelten auf der Uluru Tour sind nachts Dingos um unser Zelt gestreunt. Das ist eine Wolfart, die mit ihrem Geheule ziemlich auf die Nerven gehen kann, wenn man muede ist und schlafen will. In Australien kennt jeder die beruehmte Dingogeschichte, die in der Tat passiert ist. Linda hat sie mir erzaehlt. Ich glaube das hat sich in den 70er Jahren ereignet. Da war eine Familie zelten und am naechsten Morgen war ihr Baby verschwunden. Die ganze Welt hat die Mutter fuer schuldig erklaert, dass sie ihr Kind umgebracht hat, weil es einfach keine andere Erklaerung gab. Jahre spaeter hat man Beweise gefunden, dass das Baby von Dingos verschleppt und gefressen wurde, da man die Jacke des Kindes gefunden hat. Seit diesem Ereignis darf man am Uluru nicht mehr wild campen, nicht nur, weil es ein Naturschutzgebiet ist, sondern auch aus Sicherheit.
Ich habe eine komische Angewohnheit. Ich lese erst im Reisefuehrer nachdem ich dort gewesen bin und nicht davor. So habe ich auf der Fahrt nach Darwin ein bisschen gelesen wie Uluru entstanden ist...
Damit ihr mal eien Vorstellung von den Dimensionen bekommt, ein paar Zahlen: Der Huegel ist 348 m hoch, hat eine Laenge von 3,6 km , eine Breite von 2,4 km und einen Umfang von 9 km und entstand vor etwa 1 Mrd. Jahre. Den Anangu, den dort lebenden Aborigines, ist dieser Berg heilig und das Raufklettern streng verboen. Man kann den Berg besteigen, aber ich finde aus Respekt der Ureinwohner sollte man den Berg Berg lassen und sich den aus der Ferne anschauen oder eben herum laufen.
Hier noch 2 Bilder von der Aborigine Kunst. Ich liebe die Bilder und freue mich schon richtig, wenn ich nach Hause komme und auch wieder malen kann - ein Hobby, was ich uebrigens sehr vermisse. Sie malen nicht nur sondern stellen auch schoene Holzarbeiten her und Schmuck. Ich wuerde am liebsten was kaufen, aber ich habe jetzt schon Uebergepaeck.
Am Sonntag Abend habe ich uebers Internet einen Notruf gepostet, dass ich so schnell wie moeglich nach Darwin moechte und nach einer Mitfahrgelegenheit suche. Eiegntlich wollte ich ein Auto mieten, damit ich die ganzen Parks vor Darwin besuchen kann, aber das waere echt viel zu teuer gewesen. Dann hat sich eine Vanessa bei mir gemeldet. Sie hat mich am naechsten Tag mit ihrem 15 Jahre alten Fordbus abgeholt. Dazu gehoert auch Mut mit solch einer Karre, die kaum anspringt, 3000 km quer durch die Wueste zu fahren (fuer mich waren es nur 1500, aber Vanessa ist aus Melbourne gekommen). Wir sind am Dienstag Nachmittag los gefahren, haben nach 5 Stunden unser Nachtlager aufgeschlagen und sind am naechsten Morgen um 7 weiter die restlichen 900 km nach Darwin gefahren. Wir sind nur zum Tanken stehen geblieben und haben uns mit dem Fahren abgewechselt. Weil das arme alte Auto auch mal eine Pause brauchte, haben wir an einer Oase gehalten. Dort waren wir in einer heissen Quelle schwimmen.
Das Wasser hatte ca 37 Grad und war so klar wie Leitungswasser.
Ich habe auf der 1500 km langen Fahrt festgestellt, dass ich kein Fan vom Fliegen bin. Ich finde es doof, wenn man einfach nur in eine Maschine steigt und nach ein paar Stunden wieder aus steigt und nicht sieht, was eigentlich dazwischen war.
Auf der Fahrt habe ich viele Dinge gesehen, die interessant waren, aber auch Dinge, die nicht schoen sind. Beeindruckend finde ich, dass man auf nur einer Strasse quasi vom Winter in die Tropen faehrt. Vanessa hat den Unterschied natuerlich noch krasser gespuert, weil es in Melbourne ja wirklich sehr ungemuetlich gerade ist. Interessant war auch zu beobachten, wie sich allmaehlich die Vegetatation veraendert. Ich habe auch schoene Papageien gesehen und 3 m hohe Termitenhuegel. Von denen werde ich in den Parks ein paar Fotos fuer euch machen.
Auch beeindruckend sind die sogenannten Road Trains. Die sind teilweise ueber 60 m lang. Sie fahren zwar nur 90 aber sind deshalb so gefaerlich, weil sie ewig brauchen zum Bremsen.
Was ich traurig fand, waren die unzeahligen toten Tiere auf und an der Strasse. Deshalb finde ich es schade, dass die Menschen auch fahren, wenn es dunkel ist. Kurz vor Darwin sind wir durch die Buschbrandgebiete gefahren.
In Alice Springs hatte ich mir fuer Darwin einen Host ueber Couchsurfng gesucht. Ein 56 Jahre alter Familienvater, der zwei Toechter in meinem Alter hat und bei dem bereits 3 Couchsurfer wohnen. 2 Maedels aus Deutschland und eine aus Frankreich. Er meinte, dass er kein Bett mehr fuer mich hat, aber ich willkommen bin, wenn es mir nichts aus macht auf einer Isomatte zu schlafen. Da ich kein Prinzesschen bin und auch keine hohen Ansprueche an meinen Schlafplatz stelle, war ich einverstanden. Ich schlafe statt im Wohnzimmer immer auf dem Balkon. In der Nacht sind angenehme 20 Grad und keine Muecken!! Diese Nacht hat mich allerdings wieder ein Opossum genervt, dass aufd er Palme sass und die Datteln runter geschmissen hat. Ich glaube, dass Opossum hat mich aus Melbourne verfolgt. Es kann einfach nicht ohne mich leben. Mit Chris, meinem Host, verstehe ich mich sehr gut, wir haben gestern lange gequatscht und ich stelle immer wieder fest, dass man viel dazu lernt, wenn man mit Leuten aus aller Welt kommuniziert. Die Maedels sind ok, ein bisschen arrogant und kein bisschen unternehmungsfreudig. Passen also nicht so zu mir, aber das ist auch nicht so wild. Darwin gefaellt mir ueberhaupt nicht. Es ist eine der unattraktivsten Staetde, die ich kenne. Es gibt hier wirklich gar nicht zu sehen. Gestern war ich auf einem Markt, der war echt gut und ich glaube das ist auch das einzige, was man hier machen kann. Achso....man kann noch eine crocodile jumping tour machen. Da springen die 5 m Riesen aus dem Wasser direkt am Boot. Aber 75 Dollar ist mir ein bisschen zu heftig dafuer. Da versuche ich lieber welche in freier Natur zu erspaehen.
Morgen werde ich eine Tour machen bis Mittwoch zum Litchfield and Kakadu Nationalpark. Ich habe wieder ueber das Internet versucht Leute zu finden, aber es gestaltet sich als unmoeglich. Deshalb habe ich reingeschrieben, dass ich ein Auto mieten moechte und Leute suche. Diese Tour ist sehr begehrt und eine 3-Tages Tour kostet 400$. Ich habe rein geschrieben, dass dies eine 5 Tagetour wird und die immer noch bedeutend billiger ist. Es haben sich Leute gemeldet, aber ich habe festgstellt, dass niemand etwas organisieren moechte geschweige denn Verantwortung uebernehmen moechte. Ich habe mit einer telefonert, die 26 ist. Sie muss also nicht 100$ extra zahlen fuer das Auto, weil sie zu jung ist. Ich habe ihr gesagt, dass es dann besser waere, wenn sie das Auto mietet. Und schon hat sie einen Rueckzieher gemacht. Es haben sich noch andere gemeldet und alle fragen wie viel es kostet. Ich konnte es aber selber noch nicht genau sagen und deshalb haben alle nur rumgeeiert. Nun habe ich mal wieder die Zuegel in die Hand genommen und selber ein Auto gemietet. Ich habe rein geschrieben, dass ich 4 Plaetze habe und es 150 Dollar pro Sitz kostet inklusive Benzin und dass es weniger wird, wenn ich mehr Leute finde, aber auf keinen Fall mehr. Und schon haben sich 6 Leute gemeldet. Man findet also nur welche, wenn man ihren die Tour auf einem Tablett serviert. Ich muss aber sagen, dass es mich nicht stoert. Wenn ich das Auto habe, bin ich auch der Boss und nicht von Leuetn abhaengig und organsieren und Verantwortung uebernehmen mache ich ohnehin gern.